Das ifgg – Institut für genderreflektierte Gewaltprävention bündelt Kompetenzen, langjährige praktische Erfahrungen und erprobte Konzepte im gewaltpräventiven Bereich
Das ifgg gibt es seit 2006. Es wurden und werden eine Vielzahl von Projekten initiiert und umgesetzt, sowohl auf kommunaler, nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Seit 2015 befindet sich das ifgg am Standort Fabrik Osloer Straße in Berlin Mitte.
Das ifgg
- arbeitet mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsen (TESYA® Antigewalttraining), und mit deren Eltern (Elterncoaching) als freier Träger der Kinder und Jugendhilfe
(§29,30 und 27.3 KJSG SGB VIII) - bietet Soziale Kompetenz- Einzeltrainings für Jugendliche und junge Erwachsene, die eine richterliche Weisung erhalten haben (JGG §10)
- bietet Elterncoachings und Antigewalttrainings im Einzel- und Gruppensetting als Projektträger im Kontext von Haft in Berlin und Brandenburg in Kooperation mit Ministerien, der Senatsverwaltung und gemeinnützigen Trägern
- qualifiziert zur_m TESYA® Antigewalttrainer_in
- bietet Fortbildungen Supervision, Coaching im pädagogischen Kontext
- agiert Berlinweit, in Brandenburg und im Rahmen von EU-Projekten international
Das Team
Das ifgg besteht aus einem Geschäftsführungsteam, einem Team von Mitarbeiter*innen sowie freiberuflich tätigen Mitarbeiter_innen.
Alle Mitarbeitenden des ifgg sind systemisch bzw. familientherapeutisch ausgebildet bzw. haben eine Qualifizierung als TESYA®-Antigewalttrainer_in und verfügen über sozial – pädagogische Qualifikationen.
Aktuell sprechen wir: Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Gebärdensprache (DGS)
Als ifgg legen wir Wert auf Vielfalt in der Zusammensetzung, auf gegenseitige Offenheit und auf Lust und Bereitschaft unsere pädagogische Professionalität macht- und diskriminierungskritisch zu reflektieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Wie wir arbeiten – Was uns leitet – Gewalt hat (k)ein Geschlecht?!
In unserer gewaltpräventiven (Beratungs)-Arbeit kombinieren wir systemisch-lösungsorientiertes Arbeiten mit einem kritischen, queer- feministischen Blick auf Geschlechterverhältnisse und deren Verwobenheit mit anderen Formen von Diskriminierung und Privilegierungen.
Wir gehen davon aus, dass:
- gesellschaftliche Verhältnisse, in den Sexismus, Rassismus und andere Dimensionen von Diskriminierung strukturell und kulturell re_produziert werden immer auch Zugänge zu Privilegien und Macht verhandeln und mit verschiedenen Formen von Gewalthandeln und Gewalterfahrungen einhergehen
- ‚Geschlecht‘ ein (historisch) umkämpftes und veränderbares soziales Konstrukt ist, in dem sich Menschen wahrnehmen, bewegen und in ihrem Alltagshandeln bestätigen (doing gender) aber auch Spielräume entdecken und in dem – neben anderem – auch Gewaltverhalten verhandelt wird.
- Männer* und Frauen*, Jungen* und Mädchen* auf ähnliche und auf unterschiedliche Weise sowohl Tatverantwortliche als auch Betroffene von Gewalt sein können.
- eine kritische Auseinandersetzung mit (hetero)normativen Geschlechterbildern und
-anforderungen im Hinblick auf eine Erweiterung von Selbstentwürfen und Handlungsspielräumen als Jungen* und Mädchen*, Männer* und Frauen* und allen anderen Selbstkonzepten ein wichtiger Baustein in der ressourcenorientierten, gewaltpräventiven Arbeit ist - es für das Entwickeln von gewaltfreien Strategien hilfreich ist, eine komplexe Perspektive auf ein mögliches Zusammenwirken von Genderanforderungen, sozialem Status‚ sozio-ökonomischen Bedingungen und ‚natio-ethno-kultureller Zugehörigkeiten‘als Erfahrungen von Mehrfachdiskriminierungen bzw. Privilegierung mitzudenken
- es bedeutsam ist, neben individuellen, biographischen bzw. subjektiven Bedingungen relevante Systeme wie Familie, Schule u.ä., einzubeziehen, weil diese sowohl gewalttätiges Handeln bestärken bzw. provozieren als auch gewaltfreies Handeln unterstützend aktivieren können, um so prozessorientiert wirksame, passgenaue und langfristige Präventions- sowie Empowerment Strategien weiterzuentwickeln
Wie wir arbeiten:
Wir gestalten unsere Beratungsarbeit systemisch-lösungsorientiert, diskriminierungskritisch und genderreflektiert.
- Wir begleiten unser Klient*innen beim Er_finden von Lösungen, die diese als passend für sich erleben
- Wir arbeiten mit angemessen, ungewöhnlichen Methoden und Interventionen und mit Freude/Spaß und Humor, als belebenden und motivierenden Elementen.
- Wir sind darum bemüht – auch als Teil eines Hilfesystems – unseren Klient_innen auf Augenhöhe zu begegnen. Eine konsequent wertschätzende, ressourcenorientierte und ‚Nicht-Wissende‘ Haltung, Offenheit und Transparenz erleben wir dabei als hilfreich.
- Wir beziehen die jeweils als relevant erlebten Systeme (Familie, Schule, Institutionen u.ä.), deren Dynamiken, Anforderungen und Spielräume in den Beratungsprozess mit ein.
- Wir ermutigen dazu Diskriminierungserfahrungen zu thematisieren und unterstützen dabei wirkungsvolle Umgangsweisen damit zu entwickeln (Empowerment).